Dienstag, 3. Juni 2014

Nächster Post – neue Herausforderungen !

Wieder einmal zeigt es sich, dass das Leben immer wieder neue Überraschungen mit sich bringt.

Es geschah an einem ruhigen Samstagmorgen. Ich durfte schon früh arbeiten und der Rest der Familie hielt einen Besuch des Frisörs für notwendig. Zur Mittagszeit erhielt ich einen Anruf. Die Familienkutsche macht komische Geräusche beim Schalten und fährt eigentlich auch nicht mehr so richtig. Die laienhafte Diagnose der Telefonkonferenz lautet – Getriebeschaden.

Kurzerhand wird der ADAC mit ins Boot geholt und nach einigen Stunden des Wartens der Wagen bei Händler abgestellt. Auch der Mann vom ADAC und der Werkstatt teilten unsere Diagnose.

Die Dame des Hauses bekommt zur weiteren Fortbewegung einen Leihwagen ( den Frosch ) mit und tuckert damit nach Hause.


Nun ist guter Rat wie so oft teuer. Am Sonntag wird nun besprochen, was wir mit dem alten Diesel so anstellen wollen. Beim gestrigen Gespräch in der Werkstatt kristallisierte sich heraus, dass eine Reparatur durchaus in die Richtung eines wirtschaftlichen Totalschadens kommen könnte (Getriebe, Kupplung, Schwungscheibe und und und). Aufgrund der erschreckenden Prognose und zu erwartenden weiteren Reparaturen (altersbedingt) stellte sich die Frage ob wir uns einen neuen großen Wagen, einen zweiten kleinen Wagen oder die Reparatur antun wollen. Kurzerhand wurden am Schautag (Sonntag) einige Autohäuser in Bremen aufgesucht. Die Rückfahrt im Elektromobil wurde dann von der Dame des Hauses vorgenommen, da sie einfach mal das elektrische Fahren ausprobieren wollte. Bis dato hatte sie ja immer ihren geliebten Diesel, mit dem sie sehr gerne unterwegs ist. Während dieser Fahrt verflogen weitestgehend ihre Bedenken und es machte ihr sogar etwas Spaß (jedenfalls meine Vermutung). Wieder zu Hause waren wir auch nicht schlauer und wollten dann die Reparaturkosten der Werkstatt zur weiteren Entscheidung abwarten.

Nächster Tag.

Mit dem Frosch wurde der ca. 100 Km lange Arbeitsweg der Hausdame zurückgelegt. Am Abend kam sie dann völlig gerädert wieder an die Burg. Ihr Rücken schmerzte und sie war völlig genervt von der Gesamtsituation mit dem Fortbewegungsmittel – Frosch (Citroen C2, mit viel zu wenig Leistung in grün, auch innen!). Ich machte ihr das Angebot, dass sie doch das Elektromobil für die Fahrt nehmen könne und ich bei meinen doch eher überschaubaren Strecken den Frosch. Da eine gewisse Reichweitenangst bestand, wirkte ich beruhigend auf sie ein, um den Zweifel des Liegenbleibens zu minimieren. Am nächsten Tag sauste sie nun elektrisch zur Arbeit.

Ich durfte nun mit dem Frosch meine Besorgungen machen. Was für ein Erlebnis! Ich konnte selbst nach kurzer Fahrt (ca. 15 Km) feststellen, dass ich bei weiteren Ausfahrten einen zeitnahen Termin beim Orthopäden brauchen würde. Es ist unbeschreiblich wie schei.e dieser Wagen fährt. Er kommt nicht von der Stelle, ständig muss im Getriebe gerührt werde, um vom Fleck zu kommen, die Sitze suchen seinesgleichen (ein Klappstuhl ist Gold dagegen) und man denkt, man sitzt auf der Straße. Auch die Geräuschkulisse ist eher schmerzhaft. Ich war froh, als ich wieder zu Hause war und das Ding abstellen konnte. Bei weiteren Besorgungen warte ich lieber auf das Elektromobil oder fahre mit dem Fahrrad. Ergebnis für mich – wenn ich die Wahl zwischen dem Frosch und gar keinem Auto hätte, wäre die Entscheidung sehr einfach.

Am Abend kam nun die Dame des Hauses mit dem Elektromobil nach Hause. Sie ist nicht stehengeblieben und hatte noch ca. 40 Km Restreichweite. Die erste „Alleinausfahrt“ war überhaupt nicht schlimm für sie, es hat ihr sogar Spaß gemacht. Das Auto kam an die Steckdose, für die Fahrt am nächsten Morgen.

Leider gab es noch keine Zahl von der Werkstatt. Somit konnten wir bis zum nächsten Wochenende weitere Überlegungen über unsere mobil Zukunft anstellen. Das Elektromobil erwies sich als zuverlässiger Pendler. Im Laufe der Woche bemerkte auch die Dame des Hauses die Vorzüge des elektrischen Fahrens. Ihr Eis war gebrochen und sie wurde sogar eine Meisterin der Reichweitenverlängerung. Durch besonnenes Fahren steigerte sie die nach dem Laden angezeigte Reichweite von ca. 140 Km auf 170 Km. Das Fahren machte ihr sichtlich Spaß. Mit der Reichweite kam sie nun gut klar, auch wenn der/die Zoe an sich nicht ihre bevorzugte Wahl für ein neues Auto wäre.

Nur unser „Erstwagenproblem“ konnte noch nicht gelöst werden. Ohne konkrete Zahlen konnten wir allerdings frei ins Blaue philosophieren. Es gab nun verschiedene Überlegungen. Zweiter Kleinwagen – eher nein, da zu wenig Stauraum. Neuer großer „Erstwagen“ mit Stauraum und Reichweite für längere Fahrten – sehr teuer, auf die Schnelle wurde auch kein passendes Modell gefunden. Elektroauto mit entsprechender Reichweite wäre sehr schön, Modell ist vorhanden, aber leider viel zu teuer. Somit noch keine befriedigende Lösung.

Nun kam die Nachricht vom Schrauber. Kupplung und Schwungscheibe sind auszutauschen. Kosten noch gerade verschmerzbar.

Wieder beratschlagen wir uns. Das Ergebnis – der Wagen wird repariert und wir hoffen, dass der noch 2-3 Jahre durchhält. Dann gibt es hoffentlich ein bezahlbares großräumiges Elektromobil mit entsprechender Reichweite. Bis dahin ändern wir vielleicht auch unser Energiekonzept im Haus, da in naher Zukunft auch unsere Heizung das Zeitliche segnen könnte. In diesem Rahmen könnten wir uns vorstellen in die Solartechnik einzusteigen, was das Betreiben und Betanken von Elektromobilen sehr entgegen kommt. Mal sehen was kommt.

Unser (mein) Fazit:

Bei Strecken bis 100 Km pro Tag als Pendler ist elektrisches Fahren gnadenlos günstig (wenn die höheren Anschaffungskosten schöngerechnet werden) und total entspannend. Bei den täglichen Fahren mutiert der Fahrer zum Sparfuchs und versucht automatisch die größtmögliche Reichweite mit dem Vehikel zu erreichen. Dieses macht außerdem noch einen höllen Spaß.

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