So, nun
fahre ich seit einem Monat elektrisch. Noch vermisse ich den alten
Vectra in keinster Weise. Im Gegenteil , vielleicht noch getrübt vom
neuen Spielzeug, bin ich nach wie vor begeistert !
Ich kann
mich gar nicht erinnern, dass mir eines meiner technischen Gadgets
jemals so gut gefallen hat.
Nun zu
meinen Eindrücken.
Erstmal
das Fahren an sich. Hier zeigt sich die stärke des elektrischen
Antriebs. Ich bin immer noch fasziniert von der rückelfreien, fast
lautlosen und spontanen Beschleunigung. Diese kann ein
Verbrennerfahrzeug nicht ansatzweise liefern. Weiter finde ich es
toll, dass das Auto einen darüber informiert, was es gerade so
macht. Ob es nun laden, entladen, die Rekuperation
oder sonst was ist, es wird angezeigt (wenn ich möchte). Das
Renault-eigene R-Link ist, wenn es so arbeitet wie es soll, auch sehr
schön anzusehen und zu hören. Wie in den vorherigen Beiträgen
beschrieben hat das Auto alles, was das Fahren angenehm macht (bis
vielleicht eine Sitzheizung für empfindliche Benutzer).
Was
die entstandenen Energiekosten betrifft, komme ich zur Zeit ins
Schwärmen. Da die öffentlichen Ladesäulen in der Region Bremen
Oldenburg kostenlos Strom liefern tendiert mein „Tankrechnung“
gegen null. Im vergangenen Monat bin ich relativ viel unterwegs
gewesen, hab mir natürlich für e-Mobil-Fahrer typische Ziele mit
Lademöglichkeit ausgesucht und dort mein Auto verkabelt. Im
Anschluss ging es dann mit vollem Akku weiter. Zu Hause habe ich dann
die restlichen Prozente mit dem Strom aus der Steckdose aufgefüllt
(meist im einstelligen Prozentbereich plus Balancing). Somit bin ich
in letzter Zeit noch nie so günstig und so viel unterwegs gewesen.
Abgesehen vom Anschaffungspreis ist die Energie für das Auto noch zu
vernachlässigen. Der Nebeneffekt dieser Art das Auto zu füllen ist,
dass ich in der Nähe der Lademöglichkeiten in Gegenden gewesen bin,
die ich vorher noch nie gesehen habe. Auch der Gesundheit kommt dabei
nicht zu kurz, da ich ja immer bis zu einer Stunde Zeit habe, um mich
entweder in einem entspannt lesend der örtliche Gastronomie zu
widmen oder per pedes die Gegend zu erkunden. Für mich gibt es nun
eine neue Art der Freizeitgestaltung, da ich einfach mal wieder die
nähere Gegend erkunde und dort Rast mache, wo sich eine
Lademöglichkeit bietet.
Feststellen
müsste ich leider dabei, dass einige Städte diese Art von
„Durchreisende“ gar nicht auf dem Schirm haben. Besonders meine
Stadt schafft es sich dabei besonders hervor zu tun. Wie haben in der
Stadt eine große Niederlassung der EWE, die in fast allen Dörfern
mit EWE-Station eine schnelle Lademöglichkeit bietet. Nur in meiner
Stadt ist es nicht so. Die einzig über Tage zugängliche öffentliche
Lademöglichkeit ist hier beim ADAC, mit wie schon erwähnt mit tollen
und engagierten Mitarbeitern. Leider ist die Station in einem
Gewerbegebiet mit der maximal größten Entfernung zum Ortskern
meiner Stadt. Das Auto dort zu laden und in die Innenstadt zu gehen
wir zum Tagesausflug mit totaler Erschöpfung bei der Rückkehr nach
diversen Stunden einer größeren Wanderung. Somit ist die Rastanlage
an der Autobahn mit kostenloser Lademöglichkeit für mich
interessanter, als unsere „schöne“ Innenstadt.
Ich hab mal aus Spaß ein Stadtratsmitglied angesprochen, ob eine Kooperation mit dem örtlichen Energielieferant eine Lademöglichkeit auf einem Parkplatz in Innenstadtnähe ermöglichen könne. Naja, die Antwort war, dass es schon mal so eine Anfrage im Rat gab, die aber abgelehnt wurde. Meine Stadt „verschönert“ gerade seine Fußgängerzone (neues Pflaster) und bald haben wir eine tollen neuen Bodenbelag mit super animierten Flusslauf auf dem Marktplatz, aber wahrscheinlich keine Geschäfte dort mehr, weil kein Zulauf von Kunden erfolgt. Zur Zeit ist die Situation ja schon bedenklich, da viele Geschäfte schon abgewandert sind. Neue Kundschaft mit Zeit und Geld zu gewinnen (mit sehr überschaubaren finanziellen Aufwand, zwei Parkplätze müssten wohl für die Lademöglichkeit des Energieversorgers „geopfert“ werden) brauchen wir gar nicht. Weiter könnten hier die Menschen ihr e-Fahrrad laden und die Zeit zum Verweilen nutzen und zwar in der Innenstadt und nicht in einem Baumarkt am Stadtrand. Ich erwarte wohl zu viel. Aber ich schweife ab.
Ich hab mal aus Spaß ein Stadtratsmitglied angesprochen, ob eine Kooperation mit dem örtlichen Energielieferant eine Lademöglichkeit auf einem Parkplatz in Innenstadtnähe ermöglichen könne. Naja, die Antwort war, dass es schon mal so eine Anfrage im Rat gab, die aber abgelehnt wurde. Meine Stadt „verschönert“ gerade seine Fußgängerzone (neues Pflaster) und bald haben wir eine tollen neuen Bodenbelag mit super animierten Flusslauf auf dem Marktplatz, aber wahrscheinlich keine Geschäfte dort mehr, weil kein Zulauf von Kunden erfolgt. Zur Zeit ist die Situation ja schon bedenklich, da viele Geschäfte schon abgewandert sind. Neue Kundschaft mit Zeit und Geld zu gewinnen (mit sehr überschaubaren finanziellen Aufwand, zwei Parkplätze müssten wohl für die Lademöglichkeit des Energieversorgers „geopfert“ werden) brauchen wir gar nicht. Weiter könnten hier die Menschen ihr e-Fahrrad laden und die Zeit zum Verweilen nutzen und zwar in der Innenstadt und nicht in einem Baumarkt am Stadtrand. Ich erwarte wohl zu viel. Aber ich schweife ab.
Lustig
ist es auch, wenn ich bei meinem Ladeaufenthalten und kleineren
Besorgungen an der Tankstelle, dortiger Shop, auf Menschen treffe,
die so ein Auto nur aus der Zeitung kennen. Hier entwickelt sich in
der Regel ein Gespräch über das Auto mit den Fragen nach den
Anschaffungskosten (die abschrecken), den Unterhaltskosten (die
begeistern) und den Fahrleistungen. In der kuren Zeit habe ich
festgestellt, dass das Interesse sehr groß ist und sich die Menschen
durchaus vorstellen könnten in der Zukunft elektrisch zu Fahren.
Nur dürften die Hersteller nicht wieder patzen und eine durchaus
sinnvolle und sehr angenehme Art der Fortbewegung zu begraben. Ich
finde das Erdöl und seine für uns sehr wichtigen Produkte sollte
nicht einfach verbrannt werden. Hier gibt es bessere Lösungen. Wie
weit wäre das Elektroauto, wenn es auch eine über 100 Jahre
dauernde Entwicklungszeit genossen hätte. Und kommen wir mal zum
Weltpolitischen, wozu Kriege und Anbiederungen mit Staaten zu
unterhalten, von denen wir dann nicht mehr abhängig wären – ich
schweife schon wieder ab. Viele fragten auch nach der Ökobilanz, da
ja bei der Stromgewinnung auch das böse CO2 anfällt. Und
hochgerechnet (unser berühmter Strommix) mit einem kleinen Benziner
kommt die Elektrokiste auch nicht mit einer Null weg. Was soll ich
dazu sagen. Diese ganzen Berechnung sind meiner Meinung auch nur
Augenwischerei und wird so ausgelegt wie es passen soll. Entweder für
die eine oder andere Energieart. Wenn ich bei der Ermittlung der
CO2-Zahlen genauer schaue vermisse ich die Herstellung, Transport,
Erschließung, Unfälle, Umweltschäden, Bevorratung, und und und
des Treibstoffs. Diese Faktoren werden größtenteils ausgeblendet,
aber nicht bei der Berechnung für den Strom-CO2 Wert, schade. Wer
weiß, was dann für CO2- Werte bei Sprit herauskommen.
Nun
mein Fazit für den ersten Monat:
Für
meine Nutzung (Wohnort zwischen zwei Metropolen mit div.
Lademöglichkeiten, keine Fernreisen) ist der Elektroflitzer genial.
Keine schlechte Laune beim Betrachten der Preistafeln an den
Tankstellen und bei der Fahrt immer ein Grinsen im Gesicht.... toll.